Unzählige Maßnahmen aller Art wurden in den letzten Jahren von der Wiener Landesregierung zu den verschiedenen Problemen ins Leben gerufen. Kaum eine davon wurde tatsächlich nachhaltig betrieben, da es oft rein darum ging, etwas unter medialem Getöse angekündigt zu haben. Wer erinnert sich heute beispielsweise noch daran, dass es einmal einen Schulschwänzerbeauftragten gegeben hat?
Seit vielen Jahren fordern wir als StandesvertreterInnen der 14.000 Wiener PflichtschullehrerInnen, dass die Rathausregierung anstatt Vertuschen und Schönreden von Problemen wirksame Maßnahmen gegen die alltäglichen Probleme setzt, die die zunehmende Radikalisierung etlicher Eltern und SchülerInnen hervorrufen. Nun wurden ohne Einbindung der gewählten Personalvertretung Maßnahmen angekündigt.
Als Vorsitzender der wienweiten Personalvertretung, Zentralausschuss, begrüße ich die erstmalige Bewegung der Landesregierung in dieser Sache und ich hoffe, dass der Ankündigung auch Taten folgen werden.
Bei den Details der angekündigten Maßnahmen, wie z.B. bei der Telefon-Hotline, besteht noch Klärungsbedarf.
Beim Kontakt mit außerschulischen Stellen muss gewährleistet bleiben, dass die Schulleitungen in alle Handlungsabläufe eingebunden sind, weiters muss klar sein, welche Kompetenzen diese Stellen tatsächlich haben, um Akutsituationen an Schulstandorten zu entschärfen. Noch viel wichtiger wäre es, den Schulleitungen an ihren Standorten mehr Handlungsmöglichkeit zu geben, um Fehlverhalten zu sanktionieren und schnelle Maßnahmen zu treffen.
Die Suspendierung von SchülerInnen muss in der gesetzlich vorgesehenen Form erhalten bleiben. Opfer, nicht Täter, gehören endlich geschützt, daher muss ein Schüler/eine Schülerin nach gravierendem Fehlverhalten vom Schulstandort ferngehalten werden. Die Betreuung von Sozialarbeit für suspendierte SchülerInnen fällt nicht in den Aufgabenbereich der LehrerInnen.
Der angekündigte Verhaltenskodex muss unbedingt umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang muss klar erkenntlich sein, welche Mittel LehrerInnen zur Verfügung stehen, um diesen Verhaltenskodex einzufordern. Gibt es diese Mittel nicht, droht auch der Verhaltenskodex zu den vielen Maßnahmen zu gehören, die keine Wirkung zeigen.
Solange nicht herzeigbare Ergebnisse bei der Problemlösung im Umgang mit radikalisierten Eltern und SchülerInnen vorhanden sind, bleibt die Gefahr weiter bestehen, dass die tatsächlich umgesetzten Maßnahmen wieder aus runden Tischen und Broschüren bestehen und LehrerInnen als Placebo wieder auf Fortbildung geschickt werden. „Wenn du dich nicht benimmst, belege ich im nächsten Semester ein Seminar“ hilft nicht in Akutsituationen. Radikalisierte und Gewalttäter gehören aus dem Verkehr gezogen, und dafür braucht es mutige Entscheidungen der Politik.
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